top of page

Mitternachts Geschichten

  • Sonja Wüthrich
  • 11. Aug. 2017
  • 2 Min. Lesezeit

Kyra war gerade im Begriff einzuschlafen, als sie plötzlich das unbestimmte Gefühl hatte nicht alleine im Raum

zu sein. Langsam aber sicher werde ich paranoid, dachte sie bei sich. Sie öffnete vorsichtig ein Auge und setzte sich erschreckte auf. °Mein Gott, “flüsterte sie, den vor ihrem Bett stand der Mann aus der Galerie. Doch dann siegte die Vernunft in ihr. „Was soll das mein Lieber Graf, jetzt glaubte ich doch tatsächlich einen Moment lang das Gespenst vor mir zu haben.“ „Ihr sagtet ihr hättet keine Angst vor mir, Mylady. Ihr habt mich gerufen und nun bin ich hier, “ sagte die Erscheinung. Kyra wurde langsam aber sicher wütend. „Ihr bewahrt wohl die Familienkostüme auf wie die Bilder in der Galerie.“ Sie warf den Kopf in den Nacken und blitzte ihn böse an. Dieser Luca Rossi schien ja ein ganz schlimmer Finger zu sein, wenn er sich in den Kopf gesetzt hatte jemanden rumzukriegen. Da sie ihm die erfundene Verlobung unter die Nase gerieben hatte, dachte er anscheinend, dass es eine gute Idee war ihr als Gespenst einen nächtlichen Besuch abzustatten, da sie das Gespenst aus einer Laune heraus zu sich gerufen hatte. Was für ein Idiot, vielleicht war das seine Masche, wer wusste schon bei wem er alles schon zu nächtlicher Stunde im Zimmer aufgetaucht war. Seine Verführungsmethoden liessen tatsächlich zu wünschen übrig. Am liebsten hätte sie wieder etwas nach ihm geworfen, aber es war gerade nichts in ihrer Reichweite. Sie betrachtete seine blasse Erscheinung, verdammt der Kerl sah ja richtig krank aus, fast schon durchsichtig, dann stutzte sie; „Moment mal, wie bist du eigentlich hier hereingekommen? Ich könnte schwören, dass ich die Türe abgeschlossen hatte. „Für mich gibt es keine Türen“, hörte sie seine nasale Stimme. Kyra kochte inzwischen vor Wut. Sie würde diese verdammte Geheimtüre schon noch finden. „Hör zu mein lieber Luca“, sie ging unbewusst zum vertrauten du über. „Dieses Spiel ist ja ganz lustig, aber ich weiss nicht wie du auf die verrückte Idee kommst, dass ich mitspiele. Zudem passt es mir ganz und gar nicht dich hier in meinem Zimmer zu haben.“ Leider hatte ihre Tirade nicht den gewünschten Effekt, denn er schien nicht im geringsten beeindruckt und blieb hartnäckig vor ihrem Bett stehen; “Wenn es Euch lieber ist auf den Turm zu kommen Mylady, werde ich gerne dort auf Euch warten. Aber werdet ihr nicht auch frieren?“ Auch frieren, wie wer sonst noch? Kyra war verwirrt. Er fuhr fort in seinem nasalen hochnäsigen Ton, „Dann erwarte ich Euch morgen um Mitternacht auf dem Turm“, hörte sie ihn sagen. Kyra war immer noch wütend, aber sie war komischerweise auch etwas enttäuscht, dass er so ohne weiteres wirklich gehen wollte. Ihre Gedankengänge wurden unterbrochen, da er weitersprach. „Die jungen Männer denken immer nur an ihr Vergnügen und sie kennen keine Regeln der Gastlichkeit. Ich bin gekommen um Euch zu warnen Jungfer.“


 
 
 

Comentários


Empfohlene Einträge
Aktuelle Einträge
Archiv
Schlagwörter
Folgen Sie uns!
  • Facebook Basic Square
  • Twitter Basic Square
  • Google+ Basic Square

© 2015 by SONJA WUTHRICH Proudly Created with Wix.com

FOLLOW ME

  • Wix Facebook page
  • Twitter Classic
  • c-youtube
bottom of page