Es war einmal

Gregory war wütend auf sich und die ganze Welt. Vor nicht allzu langer Zeit galt seine einzige

Sorge seinen miesen Noten, dann hatte die Sache mit dem Feuer angefangen und damit war alles letztlich aus dem Ruder gelaufen. Jetzt saß er verdammt nochmal schon seit mehr als einem halben Jahr auf dieser Insel fest und war keinen Schritt weitergekommen. Zu seiner Wut gesellte sich also auch noch eine gewisse Ratlosigkeit. Heute war er besonders mies drauf, denn heute war Leylas siebzehnter Geburtstag. Es war zum Kotzen, er hatte immer noch nicht die leiseste Ahnung, wie er seine Unsterblichkeit loswerden konnte. Er musste immer wieder an dieses Gedicht denken, welches sie letztes Jahr in der Schule gelesen hatten: „Sterben fühlt sich an, als könnte es dir nicht passieren, bis es dir passiert.“ Damals war ihm dieser Satz ziemlich lächerlich erschienen, aber jetzt sah es wohl etwas anders aus, und wenn er es nicht schaffte, die Sache in den Griff zu kriegen bis in einem Jahr dann ...

Außerdem hörte ihm Keanu überhaupt nicht zu, anscheinend hatte er jemanden, den er kannte, im Café entdeckt. Er wusste es nicht so genau, aber jedenfalls schien er durch etwas oder jemanden abgelenkt und absolut nicht bei der Sache zu sein.

„Hallo, hörst du mir überhaupt zu? Manchmal denke ich, es ist dir einfach egal, dass ich dazu verdammt bin, für immer achtzehn zu bleiben, weil ich diesen verdammten Marcos nirgends finden kann." Keanu sah nicht mal in seine Richtung, sein Blick hing fasziniert an einem der weiter entfernten Tische und dann stand der Kerl doch tatsächlich auf, murmelte etwas, das sich anhörte wie „Ich komme gleich wieder“ und dann war er einfach weg.