Ewiges Leben...

Gabe und Milos zerrten Gregory hinter sich her. Die Dämmerung würde bald einsetzen. Als die drei ankamen, brannte ein Lagerfeuer in der Mitte der drei Zelte. Anevay und die beiden alten Männer sassen um das Feuer. Eine Art mantrischer Sprechgesang war zu hören. Cheveyo stand etwas abseits und beobachte die Szene. Als er die drei Männer erblickte, stiess er einen Ruf aus, der an einen Falken erinnerte, und der Sprechgesang verstummte augenblicklich. „Wer seid ihr? – Was fällt euch ein, unangemeldet die Meditation der Stammesältesten zu stören.

Es bringt grosses Unheil, die Zeremonie zu stören.“ Cheveyo stellte sich drohend vor die ungebetenen Gäste. Gregory musste trotz der absurden Situation daran denken, dass dieser junge Indianer ihn an Keanu erinnerte. Dann verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck sofort wieder. Ja, er erinnerte ihn an den Keanu, der reglos unten auf der Lichtung lag und den er auf dem Gewissen hatte. Cheveyo schien die Situation völlig falsch zu deuten, als er in Gregorys betrübt blickende blaue Augen sah. „Ach, jetzt verstehe ich, ihr habt den verräterischen Retter mitgebracht und er will seine Sterblichkeit einfordern, wegen eines Weibes.“ Gregory stutzte. Was war denn hier los? „Aber...“ Er wollte die Sache klarstellen, hatte aber keine Chance gegen Gabe, der ihm brutal den verletzten Arm zusammendrückte. Gregory stöhnte auf. Anevay war inzwischen aufgestanden und kam, gestützt von den beiden alten Männern, auf die ungebetenen Besucher zu. Sie sprach zu Cheveyo, der sich sogleich zurückzog und schweigend zur Seite trat. Anevay kam auf Gregory zu und berührte seinen Arm, dann sagte sie in akzentfreiem Englisch: „Der Retter ist verletzt, aber die Heilung ist bereits im Gange. Wer hat das getan?“ [if !supportLineBreakNewLine] [endif]