Verführungskünste
- Sonja Wuthrich Author
- 30. Dez. 2016
- 2 Min. Lesezeit

Ryan wartete auf eine günstige Gelegenheit um Gabe anzusprechen und ihn zu fragen, ob Leyla einen Freund hatte, der nicht an die Scarborough High ging. Er hatte zwar noch keine Ahnung wie er das bewerkstelligen sollte um sich nicht lächerlich zu machen, denn dieser Gabe war manchmal etwas überheblich. Eigentlich hätte Ryan lieber jemand anderen gefragt, aber Gabe war am längsten hier und wusste einfach über jeden Bescheid, was sich darin äusserte, dass er sich meist ziemlich derb über jeden lustig machte, da er anscheinend die Schwächen eines jeden seiner Mitschüler kannte. So viel Ryan mitbekommen hatte, gab es da keine Ausnahme, er wusste über alles und jeden an der Schule Bescheid. Allerdings war ihm aufgefallen, dass er ihn noch nie etwas über Leyla und ihre beiden Freundinnen sagen gehört hatte, weder Gutes noch Schlechtes hatte er bisher zu berichten gewusst. Es war als würden die drei gar nicht existieren in Gabes Augen. Nichts desto trotz, er wusste sicherlich auch wer dieser Junge war mit dem Leyla telefoniert hatte. Wenn er es richtig verstanden hatte dann nannte sie ihn Gregory. Also eigentlich musste er ihn nur fragen, ob er einen gewissen Gregory kannte und dann sehen wie er reagierte. Er würde schon bald einmal schmerzhaft herausfinden, dass das nicht eine seiner besten Ideen war und, dass er damit etwas in Gang brachte, das er sich nicht im Entferntesten vorstellen konnte. Er hatte keine Ahnung, dass seine Neugierde unaufhaltsam eine Verkettung von Katastrophen auslösen könnte. Hätte Ryan dies zu diesem Zeitpunkt gewusst, hätte er Leyla wahrscheinlich direkt gefragt um herauszufinden ob er eine Chance bei ihr hatte oder nicht. Ryan war nicht boshaft, er war einfach nur interessiert an Leyla und erhoffte sich Hilfe von Gabe, hätte er gewusst, dass Gabe der Teufel in Engelsgestalt war, wäre er mit seinem Mittagessen auf dem Tablett in eine entgegengesetzte Richtung gehastet, aber er wusste es nicht. «Darf ich mich zu euch setzen?» Ryan stand vor dem langen Mensatisch an welchem Gabe mit seiner neuesten Eroberung einer platinblonden Barbiepuppe mit einem üppigen Dekolletee und glänzendem rosa Lipgloss auf ihrem Schmollmund sass. Ryan kannte sie aus seiner Klasse, sie hiess Denise und war nicht die Hellste. Als sie letztlich etwas über den europäischen Gerichtshof in Bruxelles gelernt hatten, war sie der festen Überzeugung, dass Bruxelles ein Land war und gestern als sie über ein Computerspiel diskutierten, das in England 10 Pfund kostete, fragte sie allen Ernstes warum das Spiel in England so schwer sei. Gut Ryan konnte es egal sein, wenn Gabe dumme Weiber mochte. Er jedenfalls zog intelligente Mädchen vor, egal wie gross ihr Busen war. Gabe schien in guter Stimmung zu sein. „Klar setz dich doch Brian» «Ich heisse Ryan.»
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